Zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs — Der Geist des Tees und des Friedens

Heute, am 15. August, begeht Japan den Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Gestern verstarb Sen Genshitsu, ehemaliger Großmeister der Urasenke-Schule und engagierter Botschafter der japanischen Kultur in der Welt.

Urasenke ist eine der drei Hauptschulen der japanischen Teezeremonie und führt ihre Tradition auf Sen no Rikyu zurück. Mit einer Geschichte von über 500 Jahren ist sie sowohl in Japan als auch international eine der bekanntesten Schulen. Sen Genshitsu wurde in diese angesehene Familie hineingeboren, trat jedoch im Alter von 20 Jahren in die Marine ein und wurde einer Spezialeinheit zugeteilt.

Selbst in den harten Tagen des Militärtrainings trug er stets ein tragbares Teeset bei sich. Gelegentlich setzte er sich mit seinen Kameraden im Kreis zusammen und veranstaltete einfache Teerunden.

Eines Tages sagte ein Kamerad, der an der Universität Kyoto studiert hatte:

„Sen, wenn ich lebend zurückkehre, serviere mir Tee in einem echten Teeraum.“

In diesem Moment wurde Sen auf schmerzhafte Weise bewusst, dass er tatsächlich sterben würde.

In der Spezialeinheit wurde Tee nicht zubereitet, um den Kampfgeist zu stärken.

Eine Schale Tee bedeutete vielmehr, sich für einen kurzen Augenblick von der Gewalt des Krieges zu lösen, das Herz mit der Wärme von Müttern, Vätern, Geschwistern, Ehepartnern, Kindern und der Heimat zu füllen – und sich der Kostbarkeit des Lebens bewusst zu werden.

Bei KANOA Tea möchten wir diesen Geist des Tees auch in der heutigen Zeit weitergeben.

Egal, wie schwierig oder belastend das Leben ist – eine einzige Tasse Tee, bewusst und achtsam zubereitet und genossen, kann eine Grenze zum Alltag ziehen und innere Ruhe zurückbringen.

Die japanische Teekultur – von Matcha bis Gyokuro – hat es sich immer zur Aufgabe gemacht, solche Momente zu schenken.

Darum wünschen wir uns, dass unser Gyokuro stets mit Gedanken des Friedens genossen wird.